Schloss Nymphenburg
Die ehemalige Sommerresidenz der Wittelsbacher, einem deutschen Adelsgeschlecht aus dem auch die bayrischen Herrscher hervorgingen, ist im Westen Münchens beheimatet und gilt heute als Anziehungspunkt für viele Besucher
Zugehörig zu den großen Königsschlössern wurde das beeindruckende Bauwerk im Jahre 1664 vom Kurfürsten Ferdinand Maria, der auch der Friedliebende genannt wurde, in Auftrag gegeben. Das Schloss diente als Geschenk seiner Frau, die ihm den lang gewünschten Thronfolger Max Emanuel endlich geboren hatte.
Nymphenburg in Bayern
Heute ist Schloss Nymphenburg im Besitz vom Freistaat Bayern und wird jährlich von mehr als 300.000 Gästen besucht. Hier bildet vor allem der bekannte Steinerne Saal einen großen Anziehungspunkt. Das imposante Deckengemälde zeigt den Sitz der griechischen Götter im Olymp und Nymphen, die die zur Göttin der Blüte gewordene Flora huldigen. Unter dem Namen „Olympischer Götterhimmel“ wurde dieses Gemälde weltbekannt und die anbetenden Nymphen waren der Anlass, dem Schloss seinen Namen zu geben. Seit der Fertigstellung im Jahre 1758 wurden außer einigen kleineren Ausbesserungsarbeiten keine Änderungen mehr vorgenommen und so ist der gewaltige Raum auch heute noch in der damals typischen Rokokobauweise erhalten. Gestaltet wurde der über drei Etagen reichende Saal vom bekannten Baumeister und Bildhauer François de Cuvilliés, der mithilfe von Johann Baptist Zimmermann, ein bis 1758 in München lebender Maler des Barock und Rokoko, den grandiosen Festsaal schuf.
Schönheitengalerie Nymphenburg
Einen hohen Bekanntheitsgrad weist auch die im ersten Obergeschoss befindliche Schönheitengalerie König Ludwig I. auf. Ursprünglich war die Galerie für den Festsaal der Münchner Residenz geplant und zeigt heute 37 Gemälde bildhübscher Frauen. Der komplett in Weiß und Gold gehaltene Raum wurde 1807 für Königin Caroline errichtet und diente dieser damals als Speisesaal. Bis auf zwei der 37 Gemälde wurden alle vom deutschen Hofmaler des bayerischen König, Joseph Karl Stieler, angefertigt. Nachdem ein Bild, das Gemälde Luise Freiin von Neubeck, verloren gegangen war, malte Friedrich Dürck zwei weitere, die der Galerie hinzugefügt wurden. Die höchste Publizität erreichten das Bildnis „Schöne Münchnerin“, das die Tochter eines Schuhmachermeisters Helene Sedlmayr zeigt, sowie „spanische Tänzerin“, worauf die Geliebte König Ludwigs Lola Motez zu sehen ist.
Nymphenburger Porzellan
Im informativen Marstallmuseum, das sich im Südtrakt befindet, haben Sie die Möglichkeit, historische Prunkschlitten, Staats- und Galawägen sowie Reitausrüstungen der ehemaligen Dynasten zu bewundern. Insbesondere die 26 Portraits der Leibreitpferde von König Ludwig II. laden zum verweilen ein. Direkt darüber können bedeutende Werke der Porzellankunst des 18. Jahrhunderts bewundert werden. Im Museum „Nymphenburger Porzellan“ wird der Fortschritt der Porzellankunst von 1747 bis ins Jahr 1920 belegt.
Museum Mensch und Natur
Für Naturkundeinteressierte wurde 1990 im Nordtrakt das „Museum Mensch und Natur“ errichtet, indem auf 2.500 m² die Geschichte unserer Erde, die Entstehung des Sonnensystems, die Biologie des Menschen und weitere, die Natur und den Menschen betreffende, Ausstellungen besucht werden können. Wenn Sie Ihren Urlaub mit Kindern verbringen sollten Sie unbedingt etwas Zeit für dieses Museum einplanen, denn in der Abteilung „Spielerische Naturkunde“ werden diese Themen Ihren Kleinen einfach und unkompliziert näher gebracht.
Bei schönem Wetter lädt der anschließende Nymphenburger Schlosspark zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Dieser Park wird als bedeutendstes Gartenkunstwerk Deutschlands angesehen und bildet gemeinsam mit dem Schloss und den Parkburgen eine imposante Einheit. Der 180 Hektar umfassende Park wurde ab 1799 im Stil des französischen Gartens von Schloss Versailles vom Begründer der „klassischen Phase“, eine Gestaltungsart der englischen Landschaftspflege Deutschlands, Friedrich Ludwig von Sckell umgestaltet und gilt als formvollendete Verknüpfung zwischen Garten und Landschaftspark. Hier schließt sich auch der Botanische Garten München, eine weitere sehenswerte Attraktion, an. Innerhalb des Parks sind vier Parkburgen zu finden. Die ehemaligen Lustschlösser unterteilen sich in „die Pagodenburg“, „die Badenburg“, „die Amalienburg“ sowie „die Magdalenenklause“ und können von den Besuchern besichtigt werden. Falls Sie sich für ein besonderes Parkschloss interessieren, erkundigen Sie sich am besten vor Ort, wie Sie am einfachsten dorthin gelangen.
Interessieren Sie sich für Musik? Dann sollten Sie unbedingt, dem seit 2004 stattfindenden „Nymphenburger Schlosskonzert“ einen Besuch abstatten. Hier können Sie Opernabende, musikalische Lesungen und die, für den Spätbarocke Zeit typische, Kammermusik genießen. Die Konzerte im sagenhaften Hubertussaal wurden bereits von über 35.000 Interessierten besucht. Obwohl das Schloss und seine angehörige Gartenanlage heute Staatseigentum ist, behielten die Wittelsbacher ein begrenztes Wohnrecht, das vom derzeitigen Oberhaupt der Dynastie, Franz Herzog von Bayern, genutzt wird.
Öffnungszeiten Nymphenburg
Schloss Nymphenburg ist von April bis zum 15. Oktober täglich von 9-18 Uhr, vom 16. Oktober bis Ende März lediglich von 10-16 Uhr geöffnet und sowohl per Auto als auch mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. In der Zeit von April bis Oktober beträgt der reguläre Eintrittspreis 11,50 Euro, 9 Euro für Kinder. Ab Mitte Oktober sind die Parkburgen geschlossen und Sie bezahlen für die Schlossbesichtigung und den Besuch des Marstallmuseum 8,50 Euro, Ihre Kinder 6,50 Euro. Außerdem sind spezielle Angebote erhältlich, die es ermöglichen nur das Schloss ohne die Museen, ausschließlich die Parkburgen oder die Schlossmuseen zu besuchen. Für was auch immer Sie sich entscheiden ? wir wünschen Ihnen viel Vergnügen dabei!