Christkindlmärkte in Bayern
In der Vorweihnachtszeit öffnen in vielen Orten und Städten in Bayern die Christkindlmärkte
Ende November findet man wieder die netten Holzhütten, die bei einem Besuch die ganze Familie mit Glühwein, Kinderpunsch und kleinen Leckereien versorgen. Neben der Verköstigung, ist es gerade in Bayern Tradition Weihnachtsgeschenke und Ausstattung für die Adventszeit auf dem Christkindlmarkt zu kaufen. Viele Marktfahrer bieten handgefertigte Produkte an, wie Holzspielzeug, Strickwaren und besondere Geschenke aus Glas und Keramik, die von den Besuchern gerne gekauft werden.
Der Weihnachtsmarkt
Den Ursprung der Märkte findet man im Mittelalter. Hier wurde bestimmten Orten gestattet einen Markt abzuhalten. Noch heute findet man in Ortsnamen dieses Recht so wie zum Beispiel Marktschellenberg oder Markt Berchtesgaden. Auf diesen Märkten boten Händler Waren an. Besonders vor Weihnachten waren solche Märkte wichtig, damit sich die Leute zu Beginn der kalten Jahreszeit mit verschiedenen Waren des winterlichen Bedarfs eindecken konnten. Die Sitte, dass Spielzeugmacher und Zuckerbäcker neben Korbflechtern und anderen Handwerkern auf einem Weihnachtsmarkt präsentieren durften entstand im 14. Jahrhundert. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden die Märkte zu festen Bestandteilen des vorweihnachtlichen Geschehens.
Gerade durch die vorweihnachtliche Stimmung, entwickelte sich so eine Tradition, die zu den heutigen Weihnachtsmärkten geführt hat. Heute veranstaltet so gut wie jede Stadt und jeder Ort seinen eigenen Christkindlmarkt, der je nach Einwohnerzahl von ein paar Hütten, bis zu einer fast unüberschaubaren Anzahl an Ständen und sogar mehreren Märkten reichen kann. Als Beispiel werden in Berlin in allen Stadtbezirken, 45 eigene Weihnachtsmärkte gezählt, was die wohl die höchste Dichte in Deutschland bedeutet.
Bekannte Weihnachtsmärkte in Bayern
Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte der Welt. Jährlich besuchen über 2 Millionen Besucher die 180 Verkaufsstände des bereits seit 1628 bekannten Marktes. Mag sein, dass dies auch an der Tradition der Nürnberger Lebkuchen liegt, die dort auf Oblaten gebacken für viele das Weihnachtsgebäck schlechthin sind. Auf dem Münchener Weihnachtsmarkt am Marienplatz, geht es ähnlich zu. Über 3 Millionen Besucher aus der ganzen Welt, lassen sich diesen Christkindlmarkt nicht entgehen. Die 140 Marktstände bieten neben der bekannten Verpflegung wie Glühwein, Orangenpunsch und Glüh-Most auch viele leckere Sachen für das leibliche Wohl. Neben Lebkuchen, Spekulatius und Christstollen, werden auch hier Currywurst, Leberkäs und Gulaschsuppe angeboten, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch der Augsburger Christkindlemarkt ist ein bekannter bayerischer Markt. Bereits um 1498 urkundlich erwähnt, ist dieser Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz zu finden. Besonders interessant ist hier auch die übergroße Weihnachtspyramide, die uns direkt zu den handgefertigten Produkten führt. Nach vielen Jahren des Kitsches auf den Weihnachtsmärkten besinnt man sich vielerorts auf handwerkliche Tradition. So wird auf Märkten wie der Halsbacher Waldweihnacht, ein Waldmarkt im Süden von Bayern oder auch beim Berchtesgadener Advent sehr viel Wert auf authentische Kunst und regionales Handwerk gelegt.
Handwerk und Tradition
Räuchermänner, Engelsfiguren und Weihnachtspyramiden sind ein fester Bestandteil im Produktsortiment eines jeden Christkindlmarktes. Viele Besucher kommen gerne, um diese vorweihnachtlichen Produkte für ihr Heim zu kaufen, und das Wohnzimmer zu schmücken. Neben allen Zutaten für den Adventskranz, wie Honigkerzen, Tannenzweige und Dekomaterial, findet man auf dem Weihnachtsmarkt auch alle wichtigen Anhänger und Verzierungen für den Weihnachtsbaum. Dieser selbst kann natürlich auch auf den meisten Märkten erstanden werden, was natürlich ungemein praktisch ist. Der Vater kauft den Baum, während die Mutter mit den Kindern inzwischen duftende Kerzen, Holzanhänger und kleine Engel als Schmuck besorgt.
Christkindlmarkt als Bestandteil der Adventszeit
Der Besuch eines Weihnachtsmarktes, ist für viele Familien ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Während sich die Erwachsenen bei einem Glas Glühwein aufwärmen, genießen die Kleinen die vielen Spielzeugstände und kommen so richtig in Weihnachtsstimmung. Wenn es dann auch noch Anfang Dezember zum ersten Mal so richtig zu schneien beginnt, steht den weißen Weihnachten hoffentlich nichts mehr im Wege.